Wäre das Wasser in diesem Fluss etwas klarer, so wäre es wohl eine der schönsten Touren auf Korsika! Hat man sich aber mal an das bräunlich-gelbe Nass gewöhnt, so überrascht der Chjuvonu mit herrlichen Kaskaden, schönen Rutschen, tollen Abseilstellen und langen Schwimmpassagen. Er fährt auch im Hochsommer viel Wasser.
Ausrüstung
- Neoprenanzug, Helm, übliche Canyoning-Ausrüstung
- Seil: 2 x 30 m
Anfahrt
Von Zonza aus fährt man auf der D420 Richtung Ajaccio. Man durchquert den Ort Serra-di-Scopamene und biegt rund 1 km weiter scharf nach links auf die D120 ab. Zérubia wird durchfahren und schliesslich biegt man links auf die D69 ab. Kurz darauf überquert man den Chjuvonu. Nach weiteren 1.3 km erreicht man den Einstieg beim Grabmal der Familie Valery Mariano. Wer mit zwei Autos unterwegs ist, fährt nochmals knapp 2 km weiter und parkt das Auto in einer Rechtskurve, ebenfalls mit Grabmal (Familie Serra / Roccaserra). Mit dem zweiten Auto gehts wieder zurück zum ersten Grabmal.
Zustieg
Auf der rechten Seite des Grabes steigt man in rund 15 Minuten zum Teil steil hinunter zum Fluss.
Chjuvonu Canyoning: Die Tour
Zu Beginn macht es nicht gerade Freude, in das dunkle Wasser zu springen. Der Fluss ist im oberen Teil stark bewaldet und so wirkt die Brühe dreckiger, als sie ist. Es braucht eine Weile, bis man sich daran gewöhnt hat. Und das ist notwendig, denn bald schon werden die ersten Becken durchschwommen. Zwischendrin erregt ein riesiges Rohr die Aufmerksamkeit.
Nach rund 1 Stunde kommt man zur ersten Abseilstelle, welche 15 m hoch, aber nicht senkrecht ist. Gleich darauf seilt man nochmals rund 7 ab, diesmal fast überhängend. Darauf folgen einige Gumpen und schliesslich eine weitere, etwa 8 m hohe Stufe.
Bei der nächsten Abseilstelle, einer schönen zweistufigen Kaskade, ist der Anseilpunkt nicht ganz leicht erreichbar. Er befindet sich auf der linken Seite an einem Baum und muss über eine schräge Granitplatte erklommen werden. Man seilt rund 10 m ab.
Gleich darauf kommt man zur höchsten und interessantesten Abseilstelle. Sie ist über 20 m hoch und führt direkt durchs Wasser. Das rauscht ordentlich! Angeseilt wird wieder an einem Baum auf der linken Seite (Vorsicht, rutschig!).
Es folgen noch zwei weitere Abseilstellen und zahlreiche Gumpen, die durchschwommen werden. Rund 30 Minuten nach der letzten Abseilstelle erreicht man in einer Linkskurve des Tals mehrere grosse Platten. Auf der rechten Seite der Linkskurve, beim grössten der Becken, führt ein steiler und steiniger Weg hoch zum Grab der Familie Serra-Roccaserra.
Der Rückweg
Der Weg führt steil hoch und man muss aufpassen, dass man keinen Steinschlag auslöst, der Nachsteigende gefährden könnte.
Unterkünfte
Zum Übernachten hat man die Wahl: Entweder fährt man zurück nach Zonza (mehrere Campingplätze) oder hinunter nach Porto-Vecchio, oder aber man fährt an die Westküste Richtung Sartène/Propriano.