Der Verghellu ist ein wichtiger Zufluss des Vecchio und führt immer Wasser. Wir sind bei der Vacchereccio-Brücke eingestiegen. Französische Führer empfehlen allerdings im Quarceto einzusteigen, der dann in den Verghello mündet. Allerdings ist der Quarceto im Sommer trocken. Der Nachteil unserer Variante ist die, dass man anfangs eine Dreiviertelstunde im Bachbett gehen muss, ehe man die erste Gumpe erreicht. Anschliessend wird die Tour interessant. Zwar gibt es nur eine einzige Abseilstelle, doch die tolle Landschaft und einige Sprünge und Rutschen entschädigen dafür!
Geführte Canyoning-Tour im Verghellu
Ausrüstung
- Neoprenanzug, Helm, übliche Canyoning-Ausrüstung
- Seil: 2 x 20 m
Anfahrt
Von Corte aus fährt man auf der T20 Richtung Ajaccio. Man durchquert dabei den schönen Ort Venaco. Rund 5 km später erreicht man die drei Brücken über den Vecchio. Man überquert die grosse Strassenbrücke aber nicht, sondern biegt vorher links auf die alte Strasse ab. Diese Strasse führt über die alte Brücke und unter dem imposanten Eisenbahn-Viadukt von Gustave Eiffel durch. Man parkt das Auto beim südlichen Brückenpfeiler der neuen Strassenbrücke. Sollte man den Abzweiger auf die alte Strasse verpasst haben, so überquert man die neue Brücke, biegt danach scharf links auf die alte Strasse ab und parkt das Auto gleich beim ersten Brückenpfeiler.
Mit dem zweiten Auto fährt man auf der südlichen Einfahrt wieder auf die neue Strasse biegt nach rechts ab, überquert die neue Brücke und biegt gleich danach links auf die D723 ab. Diesem schmalen Strässchen folgt man 2.6 km und erreicht so den Quarceto-Einstieg. Hier kann man sich ein Bild des Wasserstands machen. Um zum Verghellu-Einstieg zu kommen, fährt man nochmals 2.5 km weiter. Gleich nach der Vacchereccio-Brücke gibt es auf beiden Seiten genügend Parkplätze. Auf der rechten Seite steht ein Haus. Allerdings soll man den Platz auf der rechten Seite nicht am Sonntag belegen, denn dann spielen vier alte Leute hier nach dem Picknick eine Partie Boule!
Zustieg
Zwischen dem Haus und der Brücke führt ein Pfad flussaufwärts hinunter zum Bach.
Quarceto-Verghellu Canyoning: Die Tour
Als erstes geht man unter der Brücke hindurch und wandert dann während dreiviertel Stunden im Bachbett, welches durch einen schattigen Wald führt. Die Steine sind recht rutschig und der Weg zieht sich in die Länge. Endlich ist der erste Gumpen erreicht, in den ein Sprung möglich ist. Danach wird es interessanter. Das Tal wird felsiger und man kommt zu mehreren Gumpen, die durchschwommen werden können. Zudem gibt es einige kleine Rutschen und auch ein paar Sprünge sind möglich. Landschaftlich erinnert der Verghellu hier etwas an die Bavella-Flüsse.
Knapp 2 Stunden nach dem ersten Gumpen führt eine primitive Brücke über den Bach. Nochmals 20 min später erreicht man die schönste Stelle der Tour: Zwei Kaskaden folgen unmittelbar aufeinander. Unter beiden liegen tolle Becken, in die man hineinspringen kann. Bald darauf ragt eine markante Bergspitze (Punta di Cervello) mit einem Wackelstein vor einem auf. Darunter erblickt man auch die D723. Von hier aus geht es noch etwa einen Kilometer bis zur Mündung in den Vecchio.
Es folgen noch zahlreiche Becken und die einzige Abseilstelle. Dort seilt man durch ein Loch direkt im Wasserfall ab. Gleich darauf folgen eine kleine Grotte, mehrere Sprünge und kleine Rutschen.
Schliesslich erreicht man den Vecchio, wo man auf noch grössere Gumpen trifft. Man geht unter den beiden alten Brücken durch und steigt unter der neuen Autobrücke auf der rechten Flussseite aus.
Der Rückweg
Vom Fluss aus führt erst ein Pfad, im zweiten Teil eine Treppe zum südlichen Brückenpfeiler hoch, wo das Auto steht.
Unterkünfte
Mehrere Campingplätze findet man in Corte. Wir bevorzugen den Camping Chez Bartho. Wer südwärts weiterfährt, dem empfehle ich den Camping Le Soleil bei Tattone.