
Bezüglich Zustieg und Rückweg ist der Zoicu ein idealer Fluss. Beide Wege kann man nicht verfehlen. Trotzdem ist der Zoicu ein relativ wenig begangener Fluss. Vermutlich liegt dies an der Länge der Tour, die mit 3 – 4 Stunden ein Durchschleusen zahlreicher Canyoning-Gruppen, wie dies im Hochsommer in den Flüssen des Bavella-Gebiets der Fall ist, verunmöglicht. Das Wasser ist sehr kalt und wenn man in engen, schattigen Stellen warten muss, bis sich alle Gruppenmitglieder abgeseilt haben, ist man froh, dass man sich für den langen Neoprenanzug entschieden hat!
Landschaftlich ist der wasserreiche Zoicu mit seinen engen Schluchtabschnitten sehr eindrücklich! Einige Abseilstellen sind etwas anspruchsvoller, da man nicht an einer Wand, sondern in einem Spalt abseilen muss. Nebst den zahlreichen Abseilstellen in den unterschiedlichsten Höhen sorgen diverse Schwimmstellen und kleinere Sprünge für die nötige Abwechslung. So kommt einem die Tour trotz ihrer Länge relativ kurz vor. Anders ist es für allfällig wartende Bekannte, die in dieser Zeit schon jeden Einwohner Soccias kennen gelernt haben…
Geführte Canyoning-Tour im Zoicu
Ausrüstung
- Neoprenanzug, Helm, übliche Canyoning-Ausrüstung
- Seil: 2 x 30 m
Anfahrt
Von Sagone aus fährt man auf der D70 nach Vico. Beim Kreisel vor der Ortschaft steht auf einer kleinen Wiese bei einer Kapelle eine gut erhaltene Menhirstatue. Man durchquert Vico und fährt danach auf der D23 nach Murzo und weiter Richtung Guagno. Rund 1,5 km nach Guagno-les-Bains biegt man links auf die D123 ab. Diese führt durch Poggiolo und bis nach Soccia. Hier stellt man das erste Auto nach Möglichkeit schon an der Strasse am Orteingang ab und überlässt die wenigen Parkmöglichkeiten im Dorf den Einheimischen.
Das Dorf Soccia wird durchfahren indem man den Schildern “Lac de Creno” folgt. Nach 5 km erreicht man eine kleine Getränkebude mit einem Parkplatz davor. Hier stellt man das Auto ab (in der Hochsaison sehr eng).
Zustieg
Anstatt dem Wanderweg zum Crenosee wählt man die Forststrasse, die nahezu horizontal in rund einer Viertelstunde bis zur Brücke über den Bach führt. Eine kleine Mauer staut den Fluss etwas an. Die oberen Gumpen eignen sich auch gut für Badende.
Zoicu Canyoning: Die Tour
Über mehrere Stufen bis rund 4 m und seichte Becken gelangt man an die erste Mini-Kaskade zum Einwärmen. Einige kleinere Sprünge sind bis dahin möglich. Die Kaskade ist etwas über 2 m hoch. Anschliessend folgt die erste grössere Abseilstelle. Die Kaskade ist rund 9 m hoch. Nach einer weiteren Kaskade mit einer Höhe von etwas über 5 m folgt die erste 20 m-Abseilstelle. Das Abseilen ist nicht ganz einfach, da man sich nicht an einer Wand hinunterlassen kann, sondern zwischen den zwei senkrechten Wänden und zudem noch mitten im Wasserfall.
Anschliessend durchschwimmt man die Schlucht. Unmittelbar nach dieser Gumpe folgt die nächste, rund 13 m hohe Abseilstelle. Man seilt diesmal rechts neben dem Wasserfall ab. Gleich danach folgt noch eine kleine Stufe.
Über mehrere kleine Stufen geht’s weiter bis man wieder eine sehr schöne, rund 10 m hohe Kaskade erreicht. Bald erreicht man eine weitere rund 20 m hohe Abseilstelle. Danach geht’s noch über eine mehr als 20 m hohe Stufe, die aber nicht mehr senkrecht ist.
Zum Schluss folgen noch ein paar kleine Stufen und ein netter Marsch im Flussbett, bis man eine Brücke erreicht, wo die Tour zu Ende ist.
Der Rückweg
Von der Brücke führt ein gut ausgetretener Weg in rund 20 min ins Dorfzentrum von Soccia. Man achte hier bitte auf eine angemessene Bekleidung. Nicht alle Einheimischen freut es, wenn eine Gruppe Leute mit nacktem Oberkörper durchs Dorf spazieren!
Unterkünfte
Wir empfehlen den Camping Sagone. Dieser liegt am gleichnamigen Golf rund 1.3 km vom Ort Sagone entfernt. Von aussen nicht gerade sehr einladend, entpuppt sich der Platz aber als vorbildlich geführt, schattig und sehr gepflegt. Die Sanitäranlagen sind wunderschön angelegt und erinnern an römische Thermen. Der Empfang ist professionell geführt. Da es direkt ausserhalb des Campingplatzes einen kleinen Supermarkt gibt, braucht es auf dem Platz keinen. Die Stellplätze sind durchnummeriert und verfügen grösstenteils über viel Schatten. Im Restaurant haben wir lecker gegessen und wurden vom aufmerksamen Service-Personal regelrecht verwöhnt.
Beim Col de St-Antoine bei Vico ist der Camping A Sposata zu empfehlen. Man geniesst hier eine schöne Aussicht auf die Berge.
Weitere Campingplätze findet man an der Küste des Golfs von Sagone.