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Historische Segelrouten im Mittelmeer rundum Korsika

Korsika ist aufgrund der kurzen Entfernung von der französischen Côte d’Azur, sowie seinen wunderschönen Landschaften und Häfen ein beliebtes Ziel von Seglern. In der Region verlaufen viele historische Segelrouten aus der antiken römischen Zeit, die bis an das östliche Ende des Mittelmeers, der Großstadt Alexandria in Ägypten reichen. Hier lesen Sie über die schönsten Häfen, an denen man heute noch anlegen kann und wie man die Einreise in einige der historischen Orte vorbereiten sollte.

Das antike Korsika

Korsika, das sich lange Zeit gegen eine ausländische Besatzung der Griechen, Karthager und Römer widersetzte, wurde im Laufe des 3. Jahrhunderts v. Chr. schließlich doch der Römischen Republik und später dem Kaiserreich einverleibt. Die Insel hatte eine wichtige strategische Lage, als Stützpunkt vor dem italienischen Festland. Korsika blieb bis zur Eroberung der Westgoten 410 n. Chr. Teil des römischen Reiches und bis heute sind viele Überreste davon erhalten geblieben. Insbesondere in der früheren römischen Hauptstadt der Insel, in Aléria, können Ausgrabungen aus der römischen Zeit bewundert werden. Damals war dies der wichtigste Hafen Korsikas, der die Insel mit dem Rest des römischen Reichs verband.

Antike Segelrouten durch das Mittelmeer

Während des Höhepunkts des Römischen Reiches beherrschte es das gesamte Gebiet rundum das Mittelmeer. Die wichtigsten Häfen in dieser Zeit waren Ostia, der Einfuhrhafen für die Stadt Rom, und der Hafen von Alexandria (im heutigen Ägypten), das eines der wohlhabendsten und größten Städte des Reiches und ein Hauptlieferant von Getreide war. Auch Byzantium (heute Istanbul) und Karthago (im heutigen Tunesien) waren wichtige Hafenstädte im römischen Handelsnetzwerk. Somit war Korsika mit allen Ecken der Mittelmeerregion verbunden.

 

In dieser Zeit war es für Römische Bürger problemlos möglich, innerhalb des Reiches zu reisen. Reisepässe bestanden in der Zeit noch nicht und es musste auch kein Visum oder eine Genehmigung für die Einreise in ein anderes Gebiet beantragt werden. Als Ersatz für ein Visum oder eine Reisegenehmigung konnten Römische Bürger eine Geburtsurkunde verwenden oder trugen Sie erkennbare Symbole, wie Ringe oder Münzen, die ihren Status als Bürger Roms bewiesen. Andererseits war das Bürgerrecht bei weitem nicht für alle Bewohner des Römischen Reichs vorbestimmt. So konnten die meisten Einwohner Korsikas zu der Zeit ihre Heimatinsel nicht verlassen.

Häfen und Marinas auf Korsika

Auch wenn der antike Hafen von Aléria nicht mehr existiert, so gibt es heute eine Vielzahl an wunderschönen Häfen. Zu den schönsten der Insel gehören Port Bonifacio, Port de Bastia, Port Ajaccio Tino Rossi, Port Calvi und Port Saint Florent.

Port Calvi

Abbildung 1: Port Calvi auf Korsika. https://unsplash.com/photos/liYhIr4WOCU

Auf den Kielspuren der Römer

Die erste Anlaufstelle für eine historische Segeltour ist der Hafen von Ostia bei Rom. Hier können zahlreiche Ausgrabungsstätten besucht werden und die italienische Hauptstadt ist nur einen Katzensprung entfernt. Abenteuerliche Segler können weiter in Richtung Tunesien segeln, um die antiken Überreste der Stadt Karthago zu besichtigen. Diese befinden sich rundum das Gebiet des heutigen Jachthafens Port Sidi Bou Said. Deutsche Reisende dürfen sich bis zu 90 Tage ohne Visum in Tunesien aufhalten.

 

Mit Zwischenstopps auf Malta und/oder den griechischen Inseln kann man weitersegeln nach Istanbul, dem früheren Byzantium bzw. Konstantinopel. Einige charakteristische Bauwerke und Denkmäler im Herzen Istanbuls stammen aus der Römerzeit, etwa das Valens-Aquädukt, die Cisterna Basilica oder die Konstantinssäule. Für kurzfristige Aufenthalte in der Türkei ist auch kein Visum erforderlich, sondern ein gültiger Reisepass reicht aus.

 

In Alexandria in Ägypten kann man viele Überreste der antiken ägyptischen, griechischen und römischen Zivilisationen entdecken. Einige der historischen Highlights sind die Katakomben von Komel-Shoqafa, die eine einzigartige Vermischung der drei antiken Kulturen aufweist, das römische Amphitheater, die Pompeiussäule und die Überreste des Leuchtturms von Alexandria. Der Stadtteil Kom El Deka ist besonders interessant, denn hier sind viele Bauwerke aus der antiken römischen Zeit bewahrt geblieben. Damals war es eines der wohlhabendsten Viertel der Stadt. Vom römischen Hafen ist wenig übriggeblieben, aber auch heute noch gibt es mehrere Häfen in der Stadt, an denen man anlegen kann, allen voran der Yacht Club of Egypt am Corniche. Für die Einreise nach Ägypten muss man immer ein Visum beantragen. Europäische Reisende können am einfachsten das elektronische Visum Ägypten erhalten, das einen Aufenthalt von bis zu 30 Tagen gestattet.

Einreisebestimmungen im Wandel der Zeit

Während römische Bürger in der Antike nie ein Visum oder einen Reisepass benötigten, ist das heutzutage in Teilen der Mittelmeerregion verpflichtend. Man sollte sich vorher gut über die jeweiligen Einreisebestimmungen informieren, sodass man nicht auf unerwartete Probleme stößt. Ob ein Visum für die Einreise erforderlich ist, hängt vom Reiseziel, Herkunftsland und der Aufenthaltsdauer ab.

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