Korsika im Winter
Korsika von einer ganz anderen Seite! Schnee in den Bergen, Skigebiete und viel Ruhe. Hier mein Reisebericht von meiner 92. Korsika-Reise vom Winter 2023.
Mein Video über das Ski fahren auf Korsika:
Samstag, 28. Januar 2023
Von zuhause fuhr ich über den Gotthard nach Genua und von dort über Nizza nach Toulon. Die Corsica Regina war nur sehr spärlich besetzt. Allerding waren zwei Reisebusse mit Fans von Olympique Lyon an Bord. Diese waren etwas laut. Ich ass erstmals überhaupt im bedienten Restaurant des Schiffes, was sehr gut war. Sowohl die Qualität des Essens als auch der äusserst aufmerksame Service überzeugten mich. Ich kam mit einem älteren Sarden ins Gespräch (die Fähre fuhr nach Ajaccio und dann weiter nach Porto Torres, was sein Ziel war). Sein Sohn ist Uhrmacher in Genf und er lebt in Nizza. So konnten wir uns gut auf Französisch unterhalten.
Sonntag, 29. Januar 2023
Die Fähre kam um 7 Uhr in Ajaccio an. Ich frühstückte noch auf dem Schiff. Nach dem Ausschiffen fuhr ich Richtung Bastelica. Von dort folgte ich der D27A Richtung Val d’Ese. Die Strasse war sehr gut geräumt und so kam ich ohne das Montieren von Schneeketten bis hoch zum Parkplatz. Da ich früh unterwegs war, konnte ich weit vorne parken. Bis am Mittag war der grosse Parkplatz dann aber sehr gut gefüllt.
Ich zog mich beim Auto um, nahm die Skis vom Dach und kaufte mir eine Tageskarte für das Skigebiet. Da der grösste der viel Skilifte noch nicht in Betrieb war, kostete die Tageskarte nur 15 Euro (anstelle von 25 Euro). Ich fuhr mit den drei geöffneten Skiliften und probierte die verschiedenen Pisten aus. Gegen Mittag wurde es richtig voll. Daher ging ich zurück zum Auto und wechselte von den Skis auf die Schneeschuhe. Damit unternahm ich eine dreistündige Wanderung.
» Infos über das Skigebiet Val d’Ese
Zurück Richtung Ajaccio ging ich kurz zur Cascade de Carnevale. Bei den Iles Sanguinaires schaute ich mir den Sonnenuntergang an. Dazu konnte ich sogar eine Delfin-Familie beobachten, die sich nur rund 200 m vom Ufer entfernt in den Wellen vergnügte.
Zum Abendessen ging ich ins U Campanile. Die Nacht verbrachte ich im Hotel Ibis Styles in Ajaccio.
Montag, 30. Januar 2023
Von Ajaccio fuhr ich auf der D81 nordwärts Richtung Porto. In Piana bog ich auf die D824 ab und fuhr zum Strand von Arone. Hier war ausser mir niemand anzutreffen. Weiter ging es die steile und enge Strasse hinunter zum Strand von Ficajola. Auch hier war ich alleine.
Ich durchquerte die Calanche de Piana und begegnete dabei keinem einzigen Auto. Ich hatte die ganze Calanche für mich alleine!
Im Spar von Porto kaufte ich etwas zum Mittagessen und fuhr danach runter zum Hafen. Auch dort war niemand anzutreffen, von einem überdimensionalen Weihnachtsmann einmal abgesehen.
Weiter ging es auf den Col de Vergio und danach etwas weiter zur ehemaligen Skistation.
Von der Fer à Cheval aus unternahm ich eine Schneeschuh-Wanderung zur Cascade de Radule. Unterwegs traf ich nur 2 Personen an.
Weiter ging es durch das Niolo nach Corte. Für drei Nächte habe ich ein Zimmer im Hotel du Nord gebucht. Ich ass im Restaurant U Valentinu, wo es sehr gut war.
Dienstag, 31. Januar 2023
Heute stand eine Schneeschuh-Wanderung auf dem Col de Vizzavona auf dem Programm. Zuerst wollte ich nachschauen, ob das Restonica-Tal wirklich im Winter gesperrt ist. Tatsächlich: Ab dem Camping Tuani verhindern eine Schranke und ein Schild „Route barrée“ die Weiterfahrt. Die Schranke könnte man zwar ohne Mühe anheben, denn nur ein Stift ohne Schloss hält sie unten. Ich liess es dann aber bleiben und fuhr auf den Col de Vizzavona. Hier waren einige Familien beim Schlitten fahren anzutreffen und einige Leute montierten Schneeschuhe oder Skis mit Fellen.
Auch ich zog die Schneeschuhe an, wanderte erst hoch zum Fort de Vizzavona und von dort hinunter ins Agnone-Tal zu den Cascades des Anglais. Von dort folgte ich dem GR20 aufwärts. Nach einer Stunde erreichte ich die Brücke über den Bach, wo ich zu Mittag ass. Ein französisches Pärchen kam dazu und wir unterhielten uns über unsere Pläne. Anstatt auf dem gleichen Weg zurückzuwandern, was eigentlich meine Idee gewesen war, empfahlen sie mir den Weg über die Bergerie de Tortettu und dann weiter über einen Grat. Von dort führe ein steiler Abhang hinunter zum Parkplatz auf dem Col de Vizzavona. Das machte ich dann auch und es hat sich gelohnt! Die Bergerie mit dem einen runden Häuschen ist sehr sehenswert und die Sicht vom Grat war herrlich.
Am späten Nachmittag besuchte ich Marie, Rolf und Regula in ihrem Paradies in der Nähe von Corte. Marie zeigte mir den Ziegenhof und ich wurde danach zum Abendessen eingeladen. Bald gibt es auf Paradisu Informationen über Marie sowie über Rolf und Regula. Danke euch dreien für den schönen Abend!
Mittwoch, 1. Februar 2023
Heute öffnete endlich das Skigebiet Ghisoni Capannelle seine Tore. Dies nach dreijähriger Pause. Eigentlich wollte ich heute nach Asco fahren und morgen nach Ghisoni. Allerdings hat Ghisoni nur am Mittwoch sowie Samstag und Sonntag geöffnet, Haut-Asco hingegen von Mittwoch bis Sonntag. Ich fuhr von Corte über Venaco und Vivario und danach über den sehr schönen Col de Sorba (1311 m) hinunter nach Ghisoni. Dort ging es weiter auf der D69 Richtung Col de Verde und dann, nach ein paar Kilometern, rechts weg auf die schmale D169 hinauf zur Skistation. Die Strasse war perfekt geräumt, weder Allrad noch Schneeketten waren vonnöten. Oben angekommen war ich einer der ersten. Ich wählte den unteren Parkplatz. Hier kann man keine Skitickets kaufen. Hierfür muss man mit dem unteren Lift (dem Téléski Pietra Nella) hochfahren. Auf dem Plateau gibt es einen flachen Übungslift (Téléski Purine) und dort findet man auch das Kassa-Häuschen (Tageskarte 20 Euro). Von dort führ der grösste Lift des Skigebiets, der Téléski Capaghiola, hinauf auf 1840 m. Ich blieb rund 4 Stunden, ass in der Gîte U Fugone eine Pizza und fuhr dann wieder talwärts. Nach dem Mittag waren einige Hänge schon etwas sulzig.
» Infos über das Skigebiet Ghisoni Capanelle
Für den Rückweg wählte ich nochmals den Col de Sorba und fuhr dann beim Eiffelviadukt der korsischen Eisenbahn die schmale D723 das Verghellu-Tal hoch. Irgendwann lag mir dann zu viel Schnee auf der Strasse und ich fuhr wieder hinunter.
Im Hotel wollte ich meinen Aufenthalt um eine Nacht verlängern. Zu meiner grossen Überraschung war das Hotel aber ausgebucht. Die Rezeptionistin reservierte mir aber im Hotel de la Paix ein Zimmer für eine Nacht.
Zum Abendessen ging ich ins Restaurant L’Annexe, wo ich sehr gut ass.
Donnerstag, 2. Februar 2023
Heute testete ich noch das letzte der drei Skigebiete auf Korsika: Haut-Asco. Dieses ist einerseits das modernste, aber zugleich auch das kleinste Skigebiet der Insel. Es gibt nur einen Skilift und dieser hat eine Höhendifferenz von gerade einmal 80 m. Hinzu kommt noch ein Zauberteppich für die kleinen. Die Tageskarte kostet 20 Euro. Wer keine eigene Skiausrüstung hat, kann diese direkt vor Ort mieten.
Wie schon bei den anderen beiden Skigebieten war auch hier die Strasse vorbildlich geräumt. Weder Allrad noch Schneeketten waren nötig.
Da das Fahren hier für erfahrene Skifahrer schnell langweilig ist, ging ich Mittagessen und fuhr danach noch zwei Mal über die beiden Pisten. Danach fuhr ich talabwärts. Der Parkplatz ist nicht sehr gross und bis am Mittag richtig voll.
» Infos über das Skigebiet Haut-Asco
Ich fuhr nach Calvi und machte ein paar Bilder am menschenleeren Strand. Weiter ging es auf der D81b entlang der Küste bis zum Strand von Argentella. Weiter ging es bis zur Brücke über den Fango. Hier fliesst im Sommer der Fango im breiten Kiesbett unterirdisch. Nicht so wim Winter. Es war richtig viel Wasser zu sehen, dahinter ragte die Paglia Orba empor. Ein sehr schönes Bild.
Auf der D81 fuhr ich zurück nach Calvi und dann weiter nach Corte. Ich bezog das Zimmer im Hotel de la Paix.
Zum Abendessen fand ich erst im dritten Restaurant einen freien Tisch! So landete ich ein zweites Mal im U Valentinu an der Place Paoli.
Freitag, 3. Februar 2023
Mein Aufenthalt in Corte war zu Ende. Nach dem Frühstück im Hotel fuhr ich auf der T50 Richtung Aléria. Ich fotografierte die Pont d’Altiani. Weiter ging es bis zum Strand von Palombaggia! Auch dieser war menschenleer.
Von Porto-Vecchio aus fuhr ich über Ospedale nach Zonza und dann auf den Bavella-Pass. Eigentlich wollte ich hier eine Schneeschuh-Wanderung machen, aber es lag zu wenig Schnee. So fuhr ich hinunter nach Solenzara und dann weiter nach Bastia.
In Bastia bezog ich ein Zimmer im Hotel Posta Vecchia. Am Abend steifte ich kreuz und quer durch die Stadt und ass im Restaurant Le Cosi.
Samstag, 4. Februar 2023
Ich frühstückte im Hotel und fuhr danach in einen der grossen Supermärkte südlich von Bastia. Dort machte ich einige Besorgungen für meine Familie.
Nach dem Einkauf fuhr ich über den Col de Teghime nach Patrimonio und dann auf der D80 nach Nonza an der Westküste des Cap Corse. Dort unternahm ich die kurze Rundwanderung durch die Gärten bis hinunter zum Strand. Diese dauerte eine gute Stunde. Danach stieg ich zum Turm hoch.
Das nächste Ziel war die Grotta Scritta. Hierfür fuhr ich auf der D433 nach Olmeta-di-Capocorso. Dort parkte ich am Ortseingang. Von dort folgt ich dem Wanderweg nach Nonza. Dieser ist sehr schön angelegt und bietet eine herrliche Aussicht. Nach einer halben Stunde muss man den Wanderweg verlassen und auf einem schmaleren Weg aufwärtssteigen. Man erreicht eine alte Bergerie. Dort in der Nähe findet man die Grotta Scritta mit den einzigen Höhlenmalereien auf Korsika.
Am Nachmittag fuhr ich zurück Richtung Bastia und besuchte Claudia von OHLALA Korsika, einer kleinen Sprachschule.
Die Fähre verliess Bastia schon um 18 Uhr. Ich ass wie schon auf dem Hinweg im bedienten Restaurant.
Mein 92. Korsika-Urlaub war richtig schön. Das Wetter und die Schneeverhältnisse spielten super mit und so konnte ich alle meine Vorhaben umsetzen.