Unsere Reise nach Korsika im Sommer 2021
Wir kamen am 12. Juli in Ajaccio an und ich trat meine 87. Korsika-Reise an.
Folgende Campingplätze haben wir im Sommer 2021 besucht:
- 12. – 17. Juli: Camping Le Sagone im Golf von Sagone
- 17. – 24. Juli: Camping Vigna Maggiore im Golf von Valinco
- 24. – 31. Juli: Camping Le Campoloro an der Ostküste
- 31. Juli bis 4. August: Feriendorf zum störrischen Esel in Calvi (ab 2021 gibt es dort auch Stellplätze für Wohnwagen und Wohnmobile)
- 4. – 8. August: Camping San Damiano südlich von Bastia
Vom 27. bis 30. Juli wanderte ich auf dem GR20 vom Col de Vergio auf den Col de Vizzavona.
Sonntag, 11. Juli – Fahrt nach Toulon
Am Samstag war Packen und Aufräumen angesagt, sodass wir am Sonntagmorgen um 6 Uhr losfahren konnten. Es wurde dann zwar eine halbe Stunde später. Wir kamen aber gut voran. Auf der Raststätte Kölliken frühstückten wir und fuhren dann weiter Richtung Genf, wo wir die Schweiz verliessen. An der Grenze wurde nichts kontrolliert. Der Verkehr nahm in Frankreich merklich zu und auf der A7 Richtung Marseille standen wir immer wieder mal im Stau. So brauchten wir bis nach Sanary-sur-Mer (850 km) exakt 12 Stunden. Wir hatten einen Stellplatz auf dem Camping Mas de Pierredon gebucht. Der Empfang war sehr nett und wir stellten den Wohnwagen auf unsere Parzelle. Zum Nachtessen ging es ins Restaurant des Campingplatzes, wo wir anschliessend noch die erste Halbzeit des EM-Finals schauten. Danach waren wir müde und gingen schlafen.
Montag, 12. Juli – Überfahrt nach Korsika
Am Montagmorgen mussten wir wieder früh aufstehen. Der Wohnwagen war schnell angehängt und wir verliessen den Campingplatz kurz vor 6 Uhr. Von hier aus benötigten wir noch knapp 30 Minuten bis in den Hafen von Toulon. Hier wurde meine Impfbescheinigung und Glorias und Alinas Coronatests genau angeschaut. Im Hafen war viel los, denn nebst unserer Fähre nach Ajaccio stand auch die Pascal Lota nach Ile-Rousse bereit. Schliesslich konnten wir einschiffen. Die Fähre legte pünktlich um 8 Uhr ab. Wir frühstückten und bezogen danach unsere Tageskabine.
Die 8 Stunden Überfahrt zogen sich in die Länge, doch pünktlich um 15.45 Uhr erreichten wir Ajaccio. Das Wetter war sehr diesig. Wir konnten als drittes Fahrzeug vom Schiff und fuhren Richtung Sagone. Auf dem Camping Le Sagone bekamen wir eine schöne, grosse Parzelle und richteten uns ein. Die Kinder wollten danach gleich die neuen Pools und die Wasserrutsche ausprobieren. Zum Nachtessen fuhren wir nach Sagone und genossen am Strand im Restaurant A Torraccia ein leckeres Essen.
Dienstag, 13. Juli – Strand von Liamone und Nachtessen in Piana
Eigentlich wollten wir heute mit einer befreundeten Familie in Porto ein Motorboot mieten und damit im Golf von Porto herumfahren. Leider aber sind für die nächsten drei Tage Wind und hohe Wellen angekündigt, sodass der Bootsvermieter für diese Zeit keine Boote rausgibt. So beschlossen wir, uns am Strand von Liamone (dem Lieblingsstrand meiner Tochter Luana) zu treffen.
Das Meer war aufgrund der Winde sehr bewegt. Am Liamone-Strand kann man dann aber auf der Flussseite baden, was unsere Kinder ausgibig genossen.
Am Abend fuhren wir dann nach Piana ins Hotel Les Roches Rouges. Dort wohnen unsere Freunde für drei Tage. Die Atmosphäre im Hotel ist wirklich sehr schön. Die Lage mit dem Blick auf Piana und den Golf von Porto ist herrlich. Der Speisesaal ist sehr sehenswert und das Personal sehr freundlich. Das Essen hat uns mässig geschmeckt, zudem ist die Auswahl an Gerichten sehr klein und die Preise sind gehoben. Trotzdem war es schön, einmal dort gegessen zu haben.
Mittwoch, 14. Juli – Cargèse
Ausschlafen war angesagt! Nach einem gemütlichen Frühstück und etwas herumhängen fuhren wir nach Cargèse. Zuerst fuhren wir hinunter zum Hafen, wo ich meine Drohne steigen liess. Danach ging es zurück in den Ort, wo wir auf einem der grossen Parkplätzen das Auto abstellten. Wir durchstreiften das schöne Dorf kreuz und quer und besuchten die beiden bekannten Kirchen, die römisch katholische und die griechisch orthodoxe. Nach einem Snack in einer Bar fuhren wir die schmale D181 über Paomia zurück auf den Camping Le Sagone.
Donnerstag, 15. Juli – Ajaccio
Heute Stand die Hauptstadt Korsikas auf dem Programm. Wir parkten beim Hafen und schlenderten zuerst durch den Markt. Die neue Markthalle von Ajaccio ist wirklich ein Gewinn. Man ist geschützt vor der Sonne und vor einem allfälligen Regenschauer. Zu kaufen gab es Charcuterie, Käse, Oliven, Honig, Wein, Kunsthandwerk und vieles mehr.
Nach dem Markt besuchten wir die Napoleon-Ausstellung und die Bildersammlung des Kardinals Fesch im Musée Fesch.
Bevor wir zurück nach Sagone fuhren, statteten wir dem Decathlon und dem riesigen E.Leclerg unseren gewohnten Besuch ab.
Freitag, 16. Juli – Hinterland des Golfs von Sagone
Heute fuhren wir durchs Hinterland des Golfs von Sagone, allerdings nicht nach Muna, wie sonst. Zuerst ging es hoch auf den Col Saint-Antoine. Normalerweise steht hier eine Menhirstatue. Eine Leserin schrieb mir vor ein paar Wochen, dass diese nicht mehr das ist und tatsächlich. Der Sockel ist leer. Keine Ahnung, wo die Menhirstatue geblieben ist. Ich werde mich mit dem Tourismusbüro in Kontakt setzten und der Sache auf den Grund gehen.
Vom Col Saint-Antoine fuhren wir zuerst auf der D70 Richtung Col de Sevi und bogen dann auf die D156 Richtung Saint-Roch und Saint-Martin ab und kamen so nach Vico. Weiter ging es nach Murzo, wo wir unterwegs noch die Flussbadestelle Pont de Belfiori besuchten. Weiter ging es auf der D23 nach Gagno les Bains, wo die Thermalquelle und das dazu gehörende Badegebäude weiter vor sich hin gammeln. Dafür findet man hier im Fluss darunter eine schöne Badestelle, die bald auf Paradisu beschrieben sein wird.
Wir fuhren zurück nach Vico und dann auf der D1 zur Badestelle Pont de Truggia und noch etwas weiter zum Camping Truggia. Das Besitzerehepaar empfing und herzlich, zeigte uns den Campingplatz und luden uns zu einem Getränk ein. Als wir gehen wollten, drückten sie uns noch einen wunderbaren, richtig harten Schafskäse in die Hand. Alle, die Naturbelassene Campingplätze oder Camping auf dem Bauernhof lieben, sind hier richtig! Baden kann man im Liamone-Fluss, der direkt unter dem Campingplatz entlangführt.
Schliesslich ging es wieder zurück auf den Campingplatz.
Samstag, 17. Juli – Fahrt in den Golf von Valinco
Heute sind wir auf dem Camping Vigna Maggiore angekommen. Das Zusammenräumen und die Fahrt verliefen problemlos. Ich fotografierte noch die beiden Ruinen oberhalb des Liamone-Strandes mit der Drohne.
Auf dem Camping Vigna Maggiore hatten wir reserviert und wir fanden einen schönen Stellplatz. Eine Beschreibung des sehr schönen Campingplatzes folgt. Hier bleiben wir eine Woche.
Am Abend gingen wir im Camping-Restaurant essen. Die Lage ist wirklich einmalig und auch das Essen passte.
Sonntag, 18. Juli – Palaggiu
Schon lange war ich nicht mehr bei den Menhiren von Palaggiu. Jene auf dem Plateau von Cauria besuchten wir erst im Herbst 2019 letztmals. Wir fuhren nach Sartène und dann weiter auf der T40 und bogen dann auf die D48 Richtung Tizzano ab. Kurz vor Tizzano parkt man das Auto an der Strasse und folgt einem gut sichtbaren Weg zu den Menhiren von Palaggiu.
Danach gingen wir in Tizzano Eis essen und fuhren dann zurück auf den Campingplatz, wo wir uns im Pool abkühlten.
Montag, 19. Juli – Baden im Ortolo
Nach ausgiebigem Auschlafen fuhren wir hoch nach Sartène und dann weiter zu einer Badestelle im Ortolo, die ich noch nicht kannte. Diese liegt direkt unterhalb der schmalen Strasse. Wir blieben gut zwei Stunden hier. Danach ging es zurück auf den Campingplatz, wo wir den Rest des Tages am Pool verbrachten und vor dem Wohnwagen Spiele spielten.
Dienstag, 20. Juli – Olmeto und reiten mit Filit’Horse
Am Vormittag war ich alleine unterwegs und besuchte das Dorf Olmeto, welches weit oberhalb von Propriano am Hang liegt. Ich schlenderte durch die verschiedenen Quartiere und kam auch am letzten Wohnhaus von Colomba vorbei. Auch das zerfallene Kloster von Olmeto besuchte ich.
Am Nachmittag hatten wir einen Reitausflug mit Filit’Horse bei Filitosa gebucht. Dies ist eine Mischung zwischen Reiten und Baden. Als wir ankamen, wurde den beiden Mädchen gleich ein Helm aufgesetzt und ein Pferd, respektive ein Esel zugewiesen. Zusammen mit einer anderen Familie mit drei Kindern ritten wir (die Kinder zu Pferde, die Eltern führten die Tiere am Strick) durch die Gegend und erreichten den Fluss Travo, wo die Kinder im Wasser reitenn und von den Pferden in den Fluss springen konnten. Schlussendlich mussten auch die Eltern noch eine Runde reiten. Auf einem anderen Weg ging es zurück nach Filitosa.
Zum Nachtessen fuhren wir nach Propriano, wo wir im Restaurant No Stress ein herrliches Abendessen mit erstklassigem und charmantem Service genossen.
Mittwoch, 21. Juli – Baraci-Tal
Seit heute gilt der „Pass Sanitaire„. Bisher mussten wir diesen aber noch nicht vorweisen.
Wir unternahmen die Rundfahrt durch das Baraci-Tal. Diese führt durch das Hinterland von Propriano und Olmeto und ist äusserst sehenswert. Dieses Mal unternahmen wir die Rundfahrt aber in „verkehrter“ Richtung, da wir am Schluss noch im Baraci baden wollten. Früher machten wir im Baraci oft Canyoning, sowohl im bekannten oberen Teil, als auch im wenig begangenen unteren Teil.
Wir fuhren von Propriano hoch nach Viggianello und dann weiter über Arbellara nach Fozzano. Dort schlenderten wir durch das Dorf und kamen am ehemaligen Wohnhaus von Colomba vorbei. Weiter ging es nach Santa-Maria-Figaniella, wo eine sehenswerte romanische Kirche steht. Wir fuhren über den Col de Sio bis zu den Badestellen des Baraci, die ich alle für die Webseite neu fotografierte und die Beschreibungen anpasste. In der untersten Badestelle genossen wir eine herrliche Abkühlung.
Donnerstag, 22. Juli – verlassenes Dorf A Chjava und Wasserpark
Am Vormittag und Mittag war ich auf der Nordseitde des Golfs von Valinco unterwegs und fotografierte die verschiedenen Strände. Danach kam ich zurück auf den Campingplatz, wo ich meine Familie auflud. Wir fuhren zum Strand von Portigliolo und wanderten von dort in einer knappen halben Stunde hoch um verlassenen Dorf A Chiava. Dort sind noch 6 Häuser zu sehen, wobei eines davon auf einem Felsen mit herrlicher Aussicht auf den Strand steht.
Zur Abkühlung ging es danach weiter in den Wasserpark von Propriano, der sich bei der Plage du Phare befindet. Den Kindern (und mir) machte es einen riesen Spass!
Das Nachtessen genossen wir im Restaurant U Corsu in Propriano.
Freitag, 23. Juli – Kletterpark Petreto
Eigentlich wollten wir in Propriano oder in Portiglio ein 6PS-Boot mieten und damit während eines halben Tages im Golf von Valinco umherkurven. Leider aber waren alle Boote bereits vermietet und so entschieden wir uns, zum Kletterpark Petreto, der erst im letzten Jahr eröffnette, zu fahren. Die Kinder und ich lösten ein Ticket und kletterten die drei Parcours für Erwachsene ab. Alina und Luana schafften es bis fast an den Schluss. Der Park macht einen sehr gepflegten Eindruck. Das Klettermaterial ist auf dem neusten Stand der Technik.
Danach gingen wir bei der Genueserbrücke Pont d’Abra baden. Diese Badestelle ist nun auch auf Paradisu beschrieben.
Samstag, 24. Juli – Campingplatz-Wechsel
Nach einer Woche auf dem schönen Camping Vigna Maggiore stand der Umzug auf den Camping Le Campoloro auf dem Programm. Nach dem Zusammenräumen fuhren wir los und wählten die weitere, dafür flachere Strecke über Sartène, Figari und Porto-Vecchio. Mit dem Wohnwagen wollte ich nicht durch die Alta-Rocca und den Col de Bavella fahren. Die Fahrt dauerte so zwar eine knappe Stunde länger, zudem standen wir wie immer bei Sainte-Lucie de Porto-Vecchio im Stau.
Auf dem Camping Le Campoloro angekommen, konnten wir zu Fuss über den Platz gehen und uns einige Stellplätze merken. Leider ist der Campingplatz sehr gut belegt und so hatten wir nur noch die Wahl zwischen kleinen und sehr kleinen Plätzen… Wir entschieden uns für den grössten davon und stellten den Wohnwagen drauf. Allerdings konnten wir so die Markise nicht mehr komplett ausfahren und so entschieden wir uns dazu, nur das Nötigste einzurichten und am kommenden Tag, wenn wieder Leute abreisen, einen neuen Stellplatz zu suchen.
Zum Nachtessen ging es ins Restaurant Corsicana, meinem Lieblingsrestaurant auf Korsika. Zum Glück rief ich vorher an, denn so erhielten wir den allerletzten Tisch! Das Essen war wie immer sehr lecker und wir genossen den Abend in vollen Zügen!
Sonntag, 25. Juli – Pont de l’Enfer
Wir standen zeitig auf und spazierten auf dem Campingplatz umher um zu schauen, wer am Zusammenpacken ist. Schnell wurden wir fündig und meldeten unseren geplanten Umzug auf der Rezeption. Als die Parzelle dann frei war, zogen wir um und richteten uns gemütlich ein. Danach war Zeit fürs Frühstück und für den Pool. Im Anschluss daran fuhr ich alleine zur Badestelle Pont de l’Enfer. Von hier aus wollen wir morgen dann die Wanderung in die verlassenen Dörfer von Fiuminale unternehmen.
Nun geht es gleich los nach Tropica, wo wir Dirk und seine Familie besuchen. Mit Dirk werde ich am Dienstag vier Tage auf dem GR20 unterwegs sein. Heute besprechen wir die letzten Details. Danach geht es mit ihnen nochmals ins Restaurant Corsicana.
Montag, 26. Juli – Fiuminale
Heute wanderten wir von der Pont de l’Enfer hoch zum verlassenen Dorf Fiuminale Sottano und dann noch nach Fiuminale Soprano. An der Pont de l’Enfer können Esel und Maultiere gemietet werden. Damit kann man mit kleinen Kindern einen Mini-Spaziergang machen und mit grösseren bis hoch zum verlassenen Dorf Fiuminale wandern. Wir mieteten für unsere beiden Kinder zusammen einen Esel, damit sie sich abwechseln konnten. Unser Esel, Tranquille, machte eine halbe Stunde mit, danach war Schluss! Er liess sich keinen Schritt mehr bewegen. Alles Zureden brachte nichts. So blieb uns nichts anderes übrig, als ihn stehen zu lassen. Zum Glück machte uns der Vermieter vor dem Loswandern auf diese Möglichkeit aufmerksam. Die Esel kämen dann von alleine zu ihm zurück. Das war dann auch so.
So wanderten wir ohne Esel weiter und erreichten das Dorf Fiuminale Sottano nach einer guten Stunde. Ein Haus wurde restauriert. Eine Familie betreibt dort während den Schulferien ein kleines Restaurant. Wir tranken etwas auf der schönen, von Reben beschatteten Terrasse und wanderten dann eine Viertelstunde weiter hoch nach Fiuminale Soprano. Dort wurde ein Haus von einem Mann restauriert, der, wie er sagte, in der Woche drei bis vier mal herkommt.
Schliesslich wanderten wir wieder hinunter zur Pont de l’Enfer, wo wir noch für den Esel zahlen mussten. Der Vermieter verrechete uns eine Stunde anstelle eines halben Tages.
Auf dem Heimweg gingen wir einkaufen und grillten zum Nachtessen leckere Rinderfilets. In den kommenden Abenden werden meine Mahlzeiten bescheidener ausfallen!
Dienstag, 27. Juli – GR20 vom Col de Verghio zur Refuge de Manganu
Heute war früh aufstehen angesagt! Wir hatten mit Dirk, meinem Wanderbegleiter in den kommenden vier Tagen auf dem GR20, abgemacht, dass wir ihn um 7 Uhr auf seinem Campingplatz etwas südlich von uns abholen. Wir schafften es pünktlich, obschon unsere Kinder etwas Mühe hatten, aus dem Bett zu kommen. Zusammen fuhren wir über Casamozza und Ponte-Leccia durch die Scala di Santa Regina und durch das Niolo hoch zum Col de Verghio. Hier starteten wir auf unsere viertägige Tour über den GR20. Gloria und die Kinder fuhren wieder zurück auf den Camping Le Campoloro.
Dirk und ich wanderten erst durch den schattigen Wald, ehe der Weg zum Col de San Pedru anstieg. Weiter ging es zur Bocca a Reta und schliesslich erreichten wir den Ninosee. Hier machten wir eine längere Pause und schossen auch einige Bilder mit der Drohne. Vom Lac de Nino folgt man ein Stück weit dem noch sehr jungen Tavignano und erreicht dann die Bergerie de Vaccaghia. Hier könnte man bereits sein Zelt aufschlagen. Unser Ziel aber war die Reguge de Manganu, welche wir eine Stunde später erreichten. Die Übernachtung kostete 12 Euro pro Person. Wir suchten uns je einen Platz für unsere Zelte, was sich als gar nicht so einfach erwies. Sämtliche ebenen Stellen waren bereits belegt und so musste ich mein Hilleberg Akto 1 auf einer abschüssigen Fläche aufbauen. Danach war Zeit zum Wäsche waschen und duschen. Zu unserer Überraschung waren die Duschen warm! Zum Kochen setzten wir uns an einen Tisch direkt neben der öffentlichen Kochstelle. Ich kochte mit meinem eigenen Herd, Dirk nutzte den Gasherd des Refuge. Zu meiner grossen Überraschung (und Freude!) zauberte Dirk eine noch teilgefrorene Flasche Rosé aus seinem Rucksack! Während des Essens schauten wir immer wieder hoch zum Pass, den wir am nächsten Morgen in Angriff nehmen würden.
Schon sehr früh legen sich die Wanderer schlafen, so auch wir. In der Nacht erwachte ich immer wieder, da ich in meinem Zelt ständig nach unten rutschte. Schon um 3.45 Uhr hörte ich die ersten Wanderer ihre Zelte abbauen. Zudem fiel der Schein ihrer Stirnlampen immer wieder aufs Zelt. Mein Schlaf war daher alles andere als erholsam.
Mittwoch, 28. Juli – GR20 von der Refuge de Magnanu zur Refuge de Petra Piana
Im Gegensatz zu den meisten anderern Wanderern standen wir erst um 6 Uhr auf. Ich kochte mir einen Kaffee und wir frühstückten (Schoko-Vollkorn-Biskuits in meinem Falle). Wir bauten unserer Zelte ab und machten uns Bereit für den Anstieg zur Bocca alle Porte (etwas über 600 Höhenmeter). Nach zwei Stunden erreichten wir diesen Punkt und genossen den herrlichen Ausblick! Ganz im Westen erblickt man sogar das Capu d’Orto, welches ich im Rahmen meiner Recherchereise im Juni dieses Jahres bestiegen hattte.
Danach folgte ein steiniger und steiler Weg mit einigen Kletterstellen. Der Blick hinunter zum Lac de Capitello und zum Lac de Melo war fantastisch! Auf dem Weg hoch zur Bocca Muzzella erblickten wir auch noch den grossen und den kleinen Rinoso-See (nicht zu verwechseln mit dem Renoso!).
Schliesslich erfolgte der Abstieg zum Refuge de Petra Piana. Da wir am Morgen früher aufgebrochen waren als tags zuvor, war die Auswahl an Stellplätzen für unsere Zelte noch grösser und wir konnten beide unser Zelt an einer flachen Stelle aufbauen. Auch hier kostet die Übernachtung im eigenen Zelt pro Person 12 Euro. Danach folgte wieder die gleiche Prozedur: Körperpfelge, Wäsche waschen, kochen. Wieder gab es Nudeln, dieses Mal Carbonara. Neben uns kochte ein italienisches Pärchen Spaghetti al Pesto und bot uns von ihrem mitgebrachten Parmesan an. Wein mussten wir heute im Refuge kaufen. Leider war der Rosé nicht gekühlt, aber er schmeckte nach dieser langen Tour dennoch wunderbar. Kaum war die Sonne hinter dem Berg verschwunden, wurde es kalt und so zogen sich die meisten Wanderer in ihre Zelte zurück.
Donnerstag, 29. Juli – GR20 von der Refuge de Pietra Piana zur Refuge de l’Onda
Wieder standen wir um 6 Uhr auf. Ich schlief deutlich besser als die Nacht zuvor, sicherlich grösstenteils Dank des ebenen Bodens. Zwar brauten aber auch diese Nacht einige Wanderer ihre Zelte noch bei Dunkelheit ab, sie verlielten sich aber deutlich ruhiger als jene tags zuvor. Wir frühstückten, bauten unsere Zelte ab und machten uns bereit für die nächste Etappe. Wir besprachen schon am Abend davor, dass wir auf der Originalstrecke bleiben und nicht die kürzere, aber aussichtsreichere Variante in Angriff nehmen. So stiegen wir steil und mühsam hinab ins Manganellotal. Dort führt der Weg durch einen schattigen Wald und entlang des Flusses, der hier hin und wieder schöne Badebecken bildet. An einer schönen Kaskaden-Serie legten wir eine Pause ein und kühlten unsere Füsse ab. Zum Baden war uns das Wasser mit seinen 16 Grad (Dirk mass die Temperatur mit seiner Garmin-Watch) dann doch zu kalt.
Wir wanderten weiter bis zur Bergerie de Tolla, wo wir eine weitere Pause einlegten. Nach der Bergerie führte der Weg ein anderes, ebenfalls herrlich schattiges Tal hinauf bis zm Refuge de l’Onda. Auch hier hatten wir eine grosse Auswahl an Plätzen für unsere Zelte. Nach dem Aufbau setzten wir uns auf die Terrasse des Refuge und genossen einen (kalten!) Rosé.
Danach war Zeit fürs Kochen. Da mein Gas sich schon dem Ende neigte, machte ich auch gebrauch von der öffentlichen Kochstelle. Heute gab es Nudeln mit Pilzen.
Freitag, 30. Juli – GR20 von der Refuge de l’Onda zum Col de Vizzavona
Bereits war der letzte Tag unserer 4-tägigen GR20-Tour angebrochen. Heute standen wir bereits um 5.30 Uhr auf, da wir uns die Option offen halten wollten, noch auf den Gipfel des Monte d’Oro zu steigen. Nach dem üblichen Morgen-Prozedere nahmen wir den Anstieg zur Bocca Muratello in Angriff (rund 700 Höhenmeter). Da dies recht flott vonstatten ging, beschlossen wir, den Abstecher zum Monte d’Oro zu machen.
Wir deponierten unsere Rucksäcke wenig abseits des Weges und nahmen nur etwas Wasser, die Drohne und die 360-Grad-Kamera mit. Nach 1.5 h hatten wir den Gipfel erreicht. Die letzten Meter waren etwas schlecht markiert und wir mussten den richtigen Weg etwas suchen. Schulssendlich aber standen wir auf dem Gipfel des Monte d’Oro und genossen den Ausblick auf die Ost- und die Westküste Korsikas. Wir machten ein Panorama-Bild und liessen die Drohne steigen. Danach ging es schon an den Abstieg. Bis zu den Rucksäcken ging der flott. Danach, mit dem Gewicht auf dem Rücken, zog sich der Abstieg zu den Cascades des Anglais für mich ewig dahin. Schlussendlich hatte ich an den Füssen 10 Blasen und Schmerzen im rechten Knie. Zum Glück wanderte ich mit zwei Stöcken, welche den Abstieg erleichterten.
Deutlich später als abgemacht erreichten wir den Snack bei den Cascades des Anglais. Dort warteten unsere Familien bereits recht ungeldudig auf uns. Wir bestellten etwas zu trinken und gingen uns gleich im Bach abkühlen. Danach gingen wir zu unseren Autos, verabschiedeten uns und fuhren zurück auf den Camping Le Campoloro. Es wurde etwas knapp, denn bereits um 19 Uhr mussten wir im Restaurant Corsicana sein. Dort hatten wir reserviert und ein Chateau Briand vorbestellt!
Samstag, 31. Juli – Umzug nach Calvi
Nach dem Frühstück begannen wir mit dem Zusammenräumen. Bereits wurde unser Stellplatz von mehreren Neuankömmlingen begutachtet. Jemand stellte sogar schon einige Campingmöbel darauf, um ihn für sich zu reservieren. Wir sagten aber, dass wir nicht vor Mittag abreisen würden. Die Kinder wollten noch mit mir die Pools geniessen. Dort trafen wir auch auf unsere holländischen Bekannten.
Schliesslich war es Zeit, sich zu verabschieden. Auch meinen ehemaligen Nachbarn (auch Martin) mit seiner Familie trafen wir noch und fuhren dann los. Vor Folelli gerieten wir in einen längeren Stau, aber nach Casamozza verlief die Weiterreise flüssig. So erreichten wir Calvi, wo wir im Feriendorf zum Störrischen Esel einen Stellplatz reserviert hatten. Beim Check-in wurde der Pass sanitaire verlangt. Wir richteten uns ein und machten uns danach einen gemütlichen Nachmittag. Zum Essen ging es ins Restaurant des Feriendorfes.
Sonntag, 1. August – Calvi
Heute war ein besonders fauler Tag, richtig ungewohnt für mich. Irgendwann nach dem Frühstück spazierten wir an den Strand von Calvi und von dort auf dem Holzsteg Richtung Stadt. Wir schlenderten am Hafen entlang und stiegen hoch zur Zitadelle. Dort war recht viel los und es herrschte Maskenpflicht. Nach dem Rundgang um die Zitaldelle spazierten wir weiter zur Unterstadt, wo wir uns Eis kauften. In den Gassen war viel los und nur etwa 60% der Leute hielten sich an die Maskenpflicht. Schliesslich setzten wir uns im Hafen in ein Café und tranken etwas. Danach ging es zurück zum Feriendorf, wo wir den Nachmittag am Pool verbrachten.
Montag, 2. August – Rundfahrt durch die westliche Balagne
Auch heute war wieder ein ruhiger Tag. Nach dem Frühstück, das wir wieder im Restaurant des Feriendorfes genossen, fuhren wir durch die westliche Balagne (über Moncale, Calenzana, Zilia, Cassano, Lunghignano und Montemaggiore). Eigentliches Ziel war die Ölmühle von U Fragnu, wo wir unser bevorzugtes Olivenöl kauften.
Danach ging es zurück zum Feriendorf, wo wir den Nachmittag beim Schachspiel und am Pool verbrachten. Endlich kam ich auch dazu, diesen Reisebericht zu aktualisieren.
Dienstag, 3. August – Rundfahrt im Golf von Calvi mit einem 6-PS-Boot
Heute mieteten wir im Hafen von Calvi für drei Stunden ein 6-PS-Boot. Dieses hatten wir zum Glück einige Tage im Voraus reserviert. Vom Wetter her trafen wir es auch prima. Nachdem es seit unserer Ankunft in Calvi recht stürmisch war, flaute es heute ab. Das Meer war zwar immer noch wellenreich, aber wir kamen dennoch gut voran. Zuerst fuhren wir zur Revellata-Halbinsel und danach zur Punta di Spano. Von dort ging es dann wieder zurück in den Hafen von Calvi.
Den Nachmittag verbrachten wir im Feriendorf, badeten, spielten Schach und faulenzten.
Mittwoch, 4. August – Umzug auf den Camping San Damiano bei Bastia
Nach dem Frühstück packten wir unsere Siebensachen und machten uns auf den Weg Richtung Bastia. Wegen einer Baustelle in L’Île-Rousse standen wir dort eine halbe Stunde im Stau, danach ging es zügig voran. Der Check-In auf dem Camping San Damiano war speditiv. Wir bekamen mit dem „Mer 514“ einen schönen Stellplatz in der vordersten Reihe zugeteilt. Wir richteten uns ein, danach war – den Mädchen zuliebe – eine kleine Shoppingtour südlich von Bastia angesagt. Im Anschluss daran kauften wir noch ein und grillten am Abend vor dem Wohnwagen. Herrlich!
Am Abend ist mir aufgefallen, dass ich an diesem Tag nicht ein einziges Bild mit meiner Spiegelreflexkamera geschossen hatte. Ich glaube, das gab es bei mir auf Korsika noch nie! Einzig ein Handy-Bild habe ich:
Donnerstag, 5. August – Museum, Murato, St-Florent
Nach dem Frühstück fuhren wir zur romanischen Kathedrale La Canonica. Ganz in der Nähe wurde im Juni ein neues Museum eröffnet, das Musée archéologique de Mariana. Seither hat auch die Kathedrale für Besucher geöffnet. Das Museum widmet sich den Ausgrabungen auf dem Gelände der Kathedrale. Hier wurde im 1. Jh. v. Chr. die nach Aléria zweitgrösste römische Siedlung Korsikas gegründet. Allerdings ist erst ein winziger Teil dieser Römerstadt bisher ausgegraben worden. Später wurde an dieser Stelle eine frühchristliche Kirche mit Baptisterium erbaut. Bis ins 16. Jahrhundert war Mariana auch Bischofsitz, ehe dieser wegen der Verseuchung der Region mit der Malariamücke nach Bastia verlegt wurde.
Nach dem Besuch des Museums fuhren wir zur romanischen Kirche San Michele de Murato. Unterhalb dieser Kirche fand ich auf Google-Earth eine interessant aussehendes Badebecken im Bevinco. Zusammen mit Luana stieg ich hinunter. Das Becken wäre schön, allerdings ist es grösstenteils durch eine grüne Schleimschicht bedeckt. Schade! Nächste Station war die Genueserbrücke oberhalb von Murato. Diese erreicht man wenig unterhalb des Parkplatzes der Croix des 4 vents. Baden kann man dort allerdings nicht, das Flussbecken ist nahezu ausgetrocknet.
Schliesslich fuhren wir nach Saint-Florent, wo wir im wohl schlechtesten Restaurant der Stadt ein spätes Mittagessen einnahmen. Die Goolge-Kritik mit 1.5 von 5 möglichen Sternen rief ich allerdings erst nach dem Bestellen auf… Die Überraschung war dann gross, denn das Essen war gar nicht schlecht, einzig der Service wies grosse Mängel auf. Die Leute am Tisch nebenan beklagten sich bei der Bedienung allerdings lautstark ob des ihrer Meinung nach schlechten Essens.
Am späten Nachmittag kamen wir wieder zurück auf den Camping San Damiano. Vermutlich gehen wir nachher noch in den Pool.
Freitag, 6. August – Westküste des Cap Corse
Heute war ich alleine auf Recherchetour. Da ich im Juni auf meiner zweiwöchigen Recherchereise in Centuri etwas Zeit verloren hatte, gab es noch einige Dinge nachzuholen.
Zuerst fuhr ich nach Albo (in Nonza war wieder sehr viel los und die Durchfahrt des Dorfes war mühsam) und bog dann auf die D233 Richtung Ogliastro ab. Etwas vor der Brücke liegt unterhalb ein schönes Badebecken. Den Zustieg fand ich dank der E-Mail eines Lesers. Danke, Thomas! Weiter ging es nach Ogliastro, wo ich dieses Mal die Genueserbrücke fand.
Schliesslich fuhr ich noch hoch nach Olcani, wo ich durch das Dorf schlenderte. Rund die Hälfte der Häuser wurden hier schon aufgegeben.
Weiter ging es nach Canari, wo ich den verlassenen Weiler Masogna besuchte. Die Häueser hier sind viel mehr zerfallen als jene von Imiza weiter oben.
Leider wurden auch wir (wieder) Opfer der CorsicaFerriatitis. Unsere Fähre wurde verschoben, sodass wir umbuchen mussten. Nun fahren wir bereits morgen Abend um 23 Uhr von Bastia nach Savona.
Heute Abend geht es ins Restaurant La Pagode beim Camping San Damiano.
Samstag, 7. August – Heimreise
Der letzte Tag unseres diesjährigen Sommerurlaubs! Nach dem Frühstück war testen angesagt… Gloria und ich sind beide vollständig geimpft, aber die Kinder mit 9 und 11 Jahren brauchen für die Rückreise über Italien einen negativen Test. Wir fuhren zur Apotheke Alfonsi in Biguglia, wo ich bereits im Juni einen Test gemacht hatte. Leider konnten die Kinder nicht wählen, ob sie den Abstrich in der Nase oder im Rachen machen wollten. Im Juni hatte ich noch die Wahl. Das negative Testergebnis kam direkt aufs Handy und wir konnten es in unserer Covid-Cert-App abspeichern.
Nach dem Testen fuhren wir in den CorsicaZoo, der im Juni 2019 eröffnet worden war. Er liegt im Nebbio beim Lac de Padula. Nebst dem grossen Schildkrötenpark A Cupulatta und dem kleinen Schildkrötendorf im Ascotal ist es der einzige Zoo auf Korsika. Auf einer Fläche von 8 Hektaren leben 60 Tierarten. Einige Gehege, beispielsweise der australische Teil, können betreten werden. Dort erlebt man die Kängurus hautnah.
Nach dem Rundgang assen wir im Snack des Zoos zu Mittag. Danach war einkaufen angesagt. Wir fuhren zuerst nach Folelli, wo ich in der Cave Battaglini einige Kisten Wein kaufte. Danach ging es in den grossen E.Leclerc in Bastia.
Gegen Abend räumten wir zusammen. Eine SMS von Corsica Ferries verkündete uns, dass die Fähre Verspätung haben wird. So verliessen wir den Camping San Damiano erst nach Einbruch der Dunkelheit und fuhren in den Hafen. Dort wurden nebst dem Ticket die Impfausweise der Erwachsenen und die Testergebnisse der Kinder kontrolliert. Als Bestätigung für die Kontrolle klebte man uns einen PS (Pass Sanitaire) Kleber auf die Windschutzscheibe. Das Einschiffen ging recht zügig vonstatten. Wir bezogen die Kabine und gingen um 1 Uhr noch im Self-Service essen. Kaum hatten wir unser Essen bezahlt, wurde das Restaurant auch schon geschlossen. Die Nacht war kurz, denn um 6 Uhr kamen wir bereits in Savona an.