Die Pozzi des Ese-Plateaus sind unglaublich grüne Rasenflächen, die von Bächen durchzogen sind. Es ist alles weich, wenn man darauf läuft.
Anfahrt
Von Ajaccio aus fährt man auf der T40 in Richtung Propriano und biegt in Cauro auf die D27 in Richtung Bastelica ab. So fährt man ins Prunelli-Tal. Am Ortseingang von Bastelica weist ein Schild nach rechts auf die D27A, die zum Skigebiet führt.
Beschreibung der Wanderung zu den Pozzi auf dem Plateau d’Ese
Ohne Schnee kommt es einem sehr surreal vor, dass hierher Leute kommen, um Wintersport auszuüben. Wir folgen dem orange markierten, breiten Wanderweg den Talstationsgebäuden vorbei. Bald befindet sich rechts in der Talmulde der letzte Schlepplift und man folgt nun diesem bis zum kleinen Bergstationshäuschen (½ h; 12 Masten). Teilweise ist es etwas steil und, wenn die Sonne scheint, heiss. Bereits beim Häuschen befindet man sich umgeben von herrlichem Bergpanorama und bei klarem Wetter reicht die Sicht bis zum Meer.
Weiter wandern wir gerade aus den nun deutlich schmaleren, aber gut orange oder mit Steinmännchen markierten Pfad empor und erreichen nach ca. 15 min ein altes, zerfallenes Holzhüttchen links vom Weg und befinden und somit beim „Crête de Scaldasole“ auf 1956m. Der strengste Teil ist nun überwunden und die Aussicht ist prächtig: Unser nächstgelegener, hohe Berg in nördlicher Richtung ist der Monte Renoso und wir erblicken auch in weiter Ferne das Dörfchen Bastelica (Geburtstort von Sampiero Corso).
Der Weg führt weiter der linken Seite der Hügelkuppe/Kamm entlang und es geht angenehm leicht auf und ab. Hier erwähne ich mal, dass man auf dieser gesamten Wanderung fast unheimlich fürsorglich mit orangen Markierungen und Steinmännchen verwöhnt wird. Ein Verirren ist unmöglich! Nach rund 20 Minuten begegnen wir einem hölzernen Wegweiser. Er zeigt uns an, dass von links unten ein Wanderweg von Bastelica herführt und wir darum rechts abwärts absteigen sollen.
Der Weg ist nun vermehrt geröllhaltig, aber durchaus akzeptabel, und ist teilweise eingesäumt von niedrigen Büschen. Wir sehen im Tal unten rechts die Bergeries des Pozzi und die Pozzi (Feuchtwiesen) selber. Nach 20 Minuten befindet sich wieder ein hölzerner Wegweiser. Nun kann man nach rechts weitergehen und gelangt direkt zu den Pozzi hinunter. Es ist aber wirklich lohnenswerter den linken Weg (Richtung „Vitalaca“) zu nehmen. So erreichen wir nach etwa 15 Minuten einen kleinen Wasserfall, der in einer Felsspalte gurgelt. Es hat nur ein kleines Becken, falls jemand Lust hat sich zu erfrischen.
Nun gehen wir, den Wasserfall im Rücken, am linken Rand der Pozzi entlang und man stösst nach wenigen Minuten auf den Wanderweg, der hinauf zum Vitalaca-See führt (ca.1h, einfach; hier keine Beschreibung). Da wir uns aber auf den Rundweg beschränken, ignorieren wir diese Variante und gehen weiter. Es ist nun kein deutlicher Weg sichtbar. Man spaziert am linken Rand der Pozzi entlang (je nach Wetter und Jahreszeit unterschiedlich bewässert!). Am Ende der letzten Wasserlöcher folgen wir dem mit hauptsächlich Steinmännchen markierten Weg. Wir sehen rechts die Bergeries (etwa 3 steinerne Berghütten) und gelangen über einen kleinen Bach dorthin. Man erreicht diese nach ca. 40 Minuten seit dem Wasserfall.
50 Meter unterhalb der Hütten ist erneut ein Holzwegweiser gepflanzt und wir folgen in Richtung „Ese“, also nach rechts abwärts. Immer noch ist alles ab hier zuverlässig so markiert, dass wir alle paar Meter ein Steinmännchen oder eine orange Markierung erblicken. Nun befinden wir uns auf einem gemütlichen Weg, der oft durch Buchenwäldchen und uns durchs Marmano-Tal führt. Nur selten geht es mal etwas steiler aufwärts und wir überqueren diverse kleine Bächlein. Nach etwa ½ h wird der Weg schmaler und man muss über einige kleine Felsblöcke klettern. Ist aber nicht besonders anstrengend. Was uns nicht verwirren sollte, ist die Richtung, der wir uns zuwenden. Wir befinden uns nun auf der anderen Seite des Hügels vom Aufstieg und solange wir brav den Markierungen folgen, machen wir bestimmt nichts falsch.
Nach 40 Minuten ab den Bergeries stossen wir auf ein einsames Steinhäuschen (wird z.B. als Jagdhütte benutzt). Von jetzt an geht es sehr gemütlich über Wiesen (beinahe Golfrasen!) der Skistation zu, welche wir schon weit vorne erblicken und schliesslich in etwa ½ Stunde erreichen.
Beschreibung von Claudia Lendi