Arillavu ist ein verlassenes Dorf in der Nähe von Sartène. Es wurde 1938 verlassen. Heute können die Ruinen von einem Dutzend Häusern besichtigt werden. Die Wanderung ist kurz und schattig und eignet sich gut für Familien mit Kindern.
Beschreibung der Wanderung zum verlassenen Dorf Arillavu
Der Weg beginnt in der Rechtskurve. Hier steht ein Wegweiser, welcher den Weg zum verlassenen Dorf von Arillavu (auch Ariddavu) mit 30 min angibt. Das ist eher viel.
Der Weg ist mit gelben Strichen markiert. Er führt immer leicht ansteigend über mehrere Kehren, durch ein schattiges Kermeseichenwäldchen.
Nach 20 Minuten erreicht man eine schöne Steinmauer, an welcher ein gepflasterter Weg entlangführt. Kurz darauf gelangt man zum ersten Haus. Hier steht eine Informationstafel, welche über die Geschichte des verlassenen Dorfes berichtet.
Zurück geht es auf dem gleichen Weg.
Die Region um Arillavu war schon zur Zeit von Korsikas Urgeschichte besiedelt. Davon zeugen mehrere Unterstände unter grossen Steinen.
Das Dorf Arillavu wurde im 19. Jahrhundert von der Familie Mary auf einem Felsplateau errichtet und zählt rund ein Duzend Häuser. In der Mitte des Dorfes stehen die Überreste des gemeinsam genutzten Backofens.
Die Schule (welches der Gebäude dies einst war, ist mir nicht bekannt), soll zu Beginn des 20. Jahrhunderts bis zu fünfzig Schülerinnen und Schüler aufgenommen haben. Diese kamen nicht nur aus dem Dorf, sondern auch von den umliegenden Bergerien hier in die Schule.
Im Dorf gab es weder eine Kirche noch einen Friedhof. Die Verstorbenen wurden in Ghjunchetu beerdigt.
An den einstigen Ortseingängen findet man Steine, in denen FFFFF eingraviert ist. Diese Buchstaben stehen für «Fortuna, Fami Fà una Felice Fine»: Fortuna, gib mir (einst) ein glückliches Ende.
Die Bewohner von Ariddavu lebten autark. Sie hielten Tiere und bewirtschafteten Gärten, von denen an den Abhängen des Hügels noch immer die Reste der Terrassenmauern zu finden sind.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts entvölkerte sich das Dorf immer mehr. Ein Grund dafür war der Wassermangel. Die nächste Quelle war über 500 Meter vom Dorf entfernt! Die Schule schloss, als die Lehrerin 1936 das Dorf wegen Schülermangels verliess. Zwei Jahre später wurde die Siedlung aufgegeben.