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Korsika Flagge

Das Symbol korsischer Freiheit, der schwarze Kopf mit weisser Stirnbinde, ist auf der Insel allgegenwärtig. Und auch in unseren Breitengraden entdeckt man hin und wieder einen Aufkleber auf der einen oder anderen Heckklappe. Doch was hat es mit diesem Kopf auf sich? Darüber gehen die Meinungen auseinander.

Es gibt mehrere Legenden über seine Entstehung. Auch auf der sardischen Flagge ist der Kopf zu sehen, mit dem Unterschied, dass dort das weisse Band nicht auf der Stirn sitzt, sondern die Augen verbindet. Zudem schaut der korsische Mohr nach links, währenddem seine sardischen Freunde – vier sind es auf der Flagge der Nachbarinsel – nach rechts blicken würden, wäre da nicht die Augenbinde.

Korsika Flagge

Einer Legende nach entführte ein arabischer Fürst eine junge Korsin im 13. Jahrhundert nach Granada als Sklavin. Ihr korsischer Verlobter reiste hinterher und holte sie wieder zurück nach Aleria, was wiederum dem arabischen Fürst nicht passte. Er schickte einen seiner Getreuen wieder nach Korsika, und es kam zum Kampf zwischen dem Araber und dem Verlobten, der schließlich als Sieger hervorging. Als Zeichen des Triumphes schlug der junge Korse dem Mauren den Kopf ab, spießte ihn auf eine Lanze und reckte ihn hoch in den Himmel. Diese Geschichte wurde über Generationen weitergegeben und veranlasste schließlich die Consulta zur Auswahl dieses Symbols.

 

Eine andere Legende rankt sich vor allem um das Stirnband. Nachdem die Pisaner zusammen mit den Genuesern die Mauren besiegt hatten, sollte ein Gefangener hingerichtet werden. Dazu verband man ihm die Augen mit einem weißen Tuch. Der Araber wollte jedoch mit offenen Augen sterben. Daher schob er das Band hoch auf die Stirn und zeigte damit Mut und Stolz; Attribute, die heute auf Korsika noch immer wichtig sind.

Realistischer erscheint den Historikern, den Ursprung des Symbols in Aragon zu suchen. In der Zeit des Machtgerangels zwischen Pisa und Genua setzte der Papst Nikolaus IV. den «König von Aragon» als Verwalter für Korsika und Sardinien ein. Aragons Flagge wies bereits vier um ein Kreuz verteilte Mauren auf, das vermutlich aus den Siegen über die Araber während den Kreuzzügen hervorgeht (Sardinien besitzt heute noch diese Flagge). Vincentellu d’Istria, ein Korse in Aragons Diensten und Erbauer der Zitadelle in Corte, kämpfte gegen die pisanischen und genuesischen Besatzer. Er brachte es bis zum Vize-König, wurde aber bald von den Besatzern geschlagen und in Genua hingerichtet.

 

Dennoch war damit die Idee einer korsischen Monarchie geboren und hielt sich bis zur kurzen Amtszeit von Theodor von Neuhoff, dem ersten und einzigen König Korsikas. Auf einer zeitgenössischen Darstellung von 1736 ist der König mit dem Wappen zu sehen, das bereits einen Mauren abbildet. Doch hier hat der Maure die Augen verbunden mit einem Tuch, das Paoli später als Zeichen der Freiheit zur Stirn hochgeschoben haben soll.

 

Andere sehen wiederum den Ursprung für das Stirnband im antiken Griechenland, wonach die hellenistischen Herrscher sich nach einer gewonnenen Schlacht ein weißes Stirnband als Zeichen des Sieges umbanden.
Zur Frage der ethnischen Zuordnung gibt es auch nur Vermutungen. Demnach geht man überwiegend von einem braunhäutigen Araber aus. Im Lauf der Zeit verfärbten sich die Darstellungen ins Schwarze.

Im Jahr 1762 wurde der schwarze Kopf mit dem Stirnband von der Consulta unter Pascal Paoli zum offiziellen Wappen und Symbol für den Freiheitskampf der Korsen bestimmt.

 

Fälschlicherweise wird der Kopf oft mit Ohrring dargestellt.

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