Die Nordküste des Golfs von Sagone
Fährt man von Norden her (siehe Golf von Porto) auf der D 81 zum Golf von Sagone, überquert man die Bocca di San Martino und erblickt nach 3 km auf der anderen Talseite einen hohen Wasserfall, der aber im Hochsommer fast ausgetrocknet ist. Es handelt sich dabei um den Sulleoni. Die enge Schlucht und die 60 m hohe Kaskade kann mit einer Canyoning-Ausrüstung bezwungen werden.
Kurz nach der Pont de Chiuni zweigt rechterhand die schmale und sehr kurvenreiche D481 nach Revinda ab (7 km). Von dieser Strasse aus hat man immer wieder sehr schöne Ausblicke hinunter auf den Golf von Sagone. Der Ort selbst ist winzig klein. Oberhalb des Dorfes führt der Fernwanderweg Mare e Monti durch. Der schattige Dorfplatz mit seiner herrlichen Aussicht ist ideal für ein Panorama-Pick-Nick!
Zurück auf der D81 führt nach etwas über einem Kilometer eine Strasse in knapp 2 km hinunter zum kleinen Golf von Chiuni mit seinem 800 m breiten Sandstrand. Die Strasse führt um den Club Méditerranée herum und endet direkt oberhalb des Strandes. Nördlich ist die kleine Bucht begrenzt von der Punta d’Orchinu mit seinem Genueserturm, südlich ragt die flache Landzunge der Punta d’Omigna, ebenfalls mit Genueserturm ins Meer hinaus.
Kurz vor Cargèse sieht man zur Bucht von Peru hinunter. Eine Zufahrt findet man gleich nach dem Camping Torraccia und eine weitere in Cargèse.
Am nördlichen Ende des schönen Strandes beginnt die Wanderung zum Genueserturm von Omigna. Vom Turm aus, der sehr gut restauriert ist und auch betreten werden kann, reicht der Blick vom Capu Rossu im Norden bis hin zu den Sanguinaire-Insel im Süden.
Cargèse ist bekannt für seinen griechischen Einschlag. Der Ort wurde 1774 von griechischen Einwanderern gegründet. Er liegt oberhalb des Fischerhafens. Auffallend sind die beiden Kirchen, die sich gegenüberstehen: eine römisch-katholische und eine griechisch-katholische Kirche.
Von Cargèse aus folgt die Strasse in einiger Höhe immer dem malerischen Küstenverlauf. Kurz nach dem Dorfausgang führt sie um den Strand von Menasina herum. Die Bucht erreicht man von einem Parkplatz direkt an der D81 aus in 5 Minuten. Dieser befindet sich auf der rechten Seite, gleich nach den Résidences Hélios und Itylon.
Auf dem Weg nach Sagone fährt man auch an den Stränden von Capizollu und Stagnoli vorbei.
Rund 1.5 km nach dem Strand von Stagnoli lohnt sich eine Mini-Rundwanderung durch das Naturschutzgebiet Punta di Triu. Dabei handelt es sich um eine kleine Landzunge, von der aus man den ganzen Golf von Sagone überblicken kann.
Anfahrt: Von Cargèse aus fährt man auf der D81 knapp 9 km Richtung Sagone. Nach einer starken Linkskurve parkt man das Auto auf der rechten Seite.
Von der Brücke in Sagone aus fährt man rund 4 km Richtung Cargèse. Vor einer scharfen Rechtskurve parkt man das Auto auf der linken Seite, wo man auch eine graue Hinweistafel Punta di Triu entdeckt. Auf dem kleinen Hügel geradeaus stehen einige markante, windschiefe Bäumchen.
Rundweg: Bei der Hinweistafel führt eine leichte Treppe aus alten Eisenbahnschwellen durchs Gebüsch abwärts. Nach rund 10 Minuten führt rechts ein Pfad über drei Stufen weg. Hier geht man aber geradeaus und gelangt so auf die nur noch spärlich bewachsene Landzunge. Der Blick reicht über den ganzen Golf von Sagone bis Cargèse. Steigt man auf der Westseite der Landzunge wieder hoch, erreicht man wieder den Weg, um den Spaziergang fortzusetzen. Kurz bevor man die Strasse erreicht, werden zwei Gatter durchquert. Insgesamt benötigt man rund 50 Minuten für den kleinen Rundweg.
Kurz vor Sagone steht gleich oberhalb der Strasse ein genuesischer Turm. Auf der anderen Strassenseite liegt ein winzig kleiner, sehr schöner Strand.
Sagone ist eine neuere Strassensiedlung direkt hinter einem langen Sandstrand.
Einsame Alternative zur Küstenstrasse
Wer die Strecke entlang der Küste bereits kennt, kann auch über die schmale D181 von Cargèse nach Sagone fahren. Diese führt über Paomia und den Weiler Rondulinu durch die Einsamkeit. Rund 4 km nach Cargèse findet man in einer Rechtskurve die Ruinen der romanischen Kapelle St-Jean und die Menhirstatue U Scumunicatu.
Die Kapelle wurde im 12. Jahrhundert errichtet. Man findet sie unter den Bäumen links der Einfahrt in das Privatgelände.
Die Menhirstatue wurde erst in den Neunzigerjahren entdeckt. Sie ist 2.67 m hoch und man erkennt Andeutungen einer Brust. Sie steht im Privatgrundstück, darf aber besichtigt werden.
Während der Weiterfahrt erblickt man weiter oben einen Wasserfall. Nach insgesamt 16 km erreicht man die D70, biegt rechts ab und erreicht gleich darauf Sagone.
Schöner als der Strand von Sagone ist jener von Santana, den man via D81 nach 1.5 km erreicht. Noch etwas weiter südlich kommt man zum Mündungsgebiet des Liamone-Flusses.
Der Strand von Liamone ist mit einer Länge von über 3 km der grösste am Golf von Sagone. Eigentlich aber heisst der Strandabschnitt nördlich der Flussmündung Plage de San Giuseppe und erst südlich davon beginnt die Plage de Liamone. Dies aber interessiert die Badenden wahrscheinlich kaum. Selbst in der Hochsaison gibt es hier Abschnitte, wo kaum etwas los ist.
Die meisten Camper, die auf einem der drei Plätze etwas zurückversetzt im Landesinneren wohnen, bevorzugen das südliche Ende, da es am bequemsten erreichbar ist. An der Mündung selbst kann man abwechselnd in Salz- oder Süsswasser baden. Am schönsten ist es, wenn der Liamone ins Meer fliesst und nicht einfach hinter hohen Sanddünen endet.
Am Südende des Strands von Liamone erheben sich auf der Landzunge zwei Ruinen. Bei der einen (von Norden her die linke) handelt es sich um das Fort de Capogliolo, des einstigen Wohnsitzes der Grafen von Cinarca.
Etwas weiter vorgelagert erheben sich die Überreste der Tour de Capoglio (Tour de Capigliolu), eines 1582 erbauten Genueserturms. Er ist stark zerfallen
Zu den beiden Ruinen kann man hochgehen. Hierfür umrundet man die Landzunge und findet gleich beim Ortseingang von Tiuccia linkerhand einen kleinen Parkplatz. Von hier aus benötigt man bis zum Genueserturm rund 10 Minuten. Von oben hat man einen herrlichen Ausblick auf den Golf von Sagone. Im Norden erstreckt sich der Strand von Liamone, im Süden erblickt man den kleinen Golf von La Liscia.