Prähistorische Fundstätten auf dem Plateau de Cauria
In Cauria, mitten in der Einsamkeit gelegen, findet man auf engstem Raum zahlreiche Menhire und auch den schönsten Dolmen von Korsika. Alle drei Stätten erreicht man bequem zu Fuss. Im Frühjahr sind die Wiesen allerdings teilweise sehr sumpfig. Hohe Wanderschuhe sind in dieser Jahreszeit oder nach Niederschlägen zu empfehlen. Im Westen erblickt man das Cagna-Gebirge mit dem bekannten Kugelfelsen Uomo di Cagna. Die Anlage ist frei zugänglich.
Man folgt dem breiten Fussweg etwas weniger als 1 km und erreicht das Alignement von Stantari.
Alignement von Stantari
Hier stehen, mittlerweile eingezäunt, 11 Menhire in zwei parallelen Reihen. 5 unter ihnen sind zu Menhirstatuen ausgearbeitet worden, einige sind sogar mit Dolch und Langschwert bewaffnet. Die Gesichter sind noch sehr gut zu erkennen. Auch Arme und Hände werden angedeutet. Auf der Anlage liegen weitere Menhire herum. Die letzten unter ihnen wurden erst während Ausgrabungen im Jahr 2004 freigelegt.
Vom Alignement de Stantari geht es auf dem Plateau de Cauria in südlicher Richtung gut 400 m weiter zum Alignement de Renaju.
Alignement von Renaju / Rinaghju / Renaghju / Rinaggiu
Knapp 50 Menhire stehen und liegen hier in einem Kermeseichenwäldchen kreuz und quer durcheinander. Sie sind deutlich kleiner als jene von Stantari. Einst standen sie in mehreren Reihen von Norden nach Süden ausgerichtet. Bei Ausgrabungen in den sechziger Jahren hat Roger Grosjean hier auch ein Steinkistengrab entdeckt. Heute sind davon nur noch grobe Platten zu sehen.
Vom Alignement de Renaju geht es in nordwestlicher Richtung zum Dolmen de Fontanaccia. Auf dem Weg kommt man an einer schönen Korkeiche vorbei und durchquert ein winziges Wäldchen. Nach 400 m erreicht man den Dolmen.
Dolmen von Fontanaccia
Dieser ist Korsikas schönster Dolmen. Er ist 1.8 m hoch, 2.6 m lang und 1.6 m breit. Die 3.4 m lange, 2.9 m breite und knapp drei Tonnen schwere Deckplatte ruht auf 6 Platten. Der Dolmen ist gegen Westen hin geöffnet. In der unmittelbaren Umgebung sollen einst zahlreiche Dolmen und Steinkistengräber vorhanden gewesen sein. Um die Wintersonnenwende scheint die Sonne direkt auf die Rückwand. Der Dolmen wird auch Stazzone di u Diavole (Teufelsschmiede) genannt. Seit einigen Jahren ist er umzäunt.
Gemäss Adalbert Graf von Keyserlingk sind die verschiedenen Fundstätten und auch einige markante Punkte in der Umgebung aufeinander ausgerichtet.