Oberes Tavignanotal
Im Gegensatz zum Restonicatal ist das Tavignanotal absolut autofrei und es führt nur ein alter Maultierpfad das Tal hinauf. Im Sommer ist frühzeitiges Aufbrechen ratsam, denn im unteren Teil gibt es kaum Schatten, zudem geht man immer am Südhang. Der Weg ist nicht zu verfehlen, geht man doch auf dem bekannten Mare a Mare Nord, dem zugleich der Fernwanderweg Ile-Rousse – Corte folgt. Während der Wanderung im Tavignanotal kann man an mehreren Stellen zum Fluss hinuntersteigen und in fantastischen Becken ein erfrischendes Bad nehmen. Verschiedene Kombinationsmöglichkeiten zum Wandern und Baden sind weiter unten beschrieben.
Anfahrt
Ausgangspunkt der Wanderung ist der Parkplatz nördlich der Zitadelle von Corte. Wer sein Fahrzeug lieber im Schatten direkt am Tavignano parkt (interessant für jene, die den Rückweg im Fluss planen, der fährt vom Kreisverkehr beim grossen Supermarkt auf der Avenue du 9 Septembre Richtung Restonicatal. Man überquert die Restonica und gleich darauf auch den Tavignano und biegt danach links ab. Dieser Strasse folgt man und biegt nach 300 m schräg rechts ab. Das Strässchen überquert den Tavignano erneut. Man stellt das Auto unter den Bäumen ab (N 42° 18.273′ / E009° 08.843′). Dahinter liegt der Camping Chez Bartho. Zu Fuss geht man wieder über die Brücke und zurück auf die Strasse, der man linkerhand folgt.
Ausgangspunkt
Am Einstieg des Wegs stehen mehrere Wandertafeln. Sie informieren auch über die Refuge de Sega, eine Hütte, in der Wanderer des Mare a Mare Nord Unterkunft finden. Von Corte bis zur Sega-Hütte benötigt man zwischen 4 und 5 Stunden. Die meisten Tageswanderer gehen aber nicht so weit. Der Weg ist nicht zu verfehlen und alle paar Meter orange markiert.
Wander- und Bademöglichkeiten im Tavignanotal
Wer nur schnell ein Bad in den unteren Gumpen nehmen möchte, hält sich nach 300 m links und gelangt so sogleich zum Tavignano. Man folgt dem Fluss noch 300 m aufwärts und gelangt so zu einer schönen Badestelle. Man kann dem Weg noch weiter folgen und kommt nach einem guten Kilometer zu einer weiteren Gumpe.
Sehr zu empfehlen ist der schwarze See, wo Sprünge zwischen 1 und 14 m möglich sind. Die Felswand ist absolut senkrecht und man kann sich so von Sprung zu Sprung an die Höhe herantasten. Unbedingt sollte man dem Tavignano noch ein Stück (ca. 500 m) aufwärts folgen. Dieser Abschnitt ist besonders schön und man gelangt zu einer wunderschönen Kaskade wo ebenfalls Sprünge möglich sind.
Von Corte aus wandert man auf dem orange markierten Mare a Mare talaufwärts. Blickt man zurück nach Corte, werden einem die grossen Ausmasse der Zitadelle erst richtig bewusst. Man kommt an einer gefassten Quelle vorbei, wo man vielleicht seinen Wasservorrat auffüllen möchte. Unterhalb des Wegs entdeckt man zahlreiche Terrassen, die früher landwirtschaftlich genutzt wurden. Nach 45 Minuten steigt man linkerhand einen nicht gut sichtbaren Weg steil hinunter zum schwarzen See. Gleich nach diesem Abzweiger macht der Mare a Mare Nord eine starke Rechtskurve und man überquert den Antia-Bach, welcher übrigens in den schwarzen See mündet. Auch eine Bergerie gibt es hier. Allerdings hat man an dieser Stelle den Abzweiger zum schwarzen See bereits um etwa 500 m verpasst! Wer also zu diesem See möchte, muss umdrehen!
Die Leute aus Corte nennen den schwarzen See (Lavu Niellu) so, weil die Gumpe enorm tief ist und auch in einer engen Mini-Schlucht liegt. steht man oben am 14-m-Sprung, scheint das Wasser je nach Tageszeit wirklich schwarz zu sein.
Es ist möglich, dem Tavignano bis hinunter nach Corte zu folgen. Wirkliche Schwierigkeiten gibt es keine, zudem kann man immer wieder aussteigen und auf dem Weg ein Stück oberhalb gehen. Wichtig: Alle Wertgegenstände müssen wasserdicht verpackt werden! Man kommt an mehreren schönen Gumpen vorbei. Der allerletzte Abschnitt vor Corte ist dann allerdings etwas langweilig, dafür verlässt man den Fluss fast beim Auto, falls man dieses im Schatten vor dem Camping Chez Bartho geparkt hat. Insgesamt benötigt man gut 2 Stunden für den Rückweg im Tavignano.
Geht man von Corte aus etwas über zwei Stunden auf dem Mare a Mare Nord, erreicht man eine Holzbrücke. Die darunter liegenden Becken laden zum Bade. Viele begnügen sich mit einer Abkühlung und gehen dann den gleichen Weg wieder zurück. Dieser ist wirklich sehr schön, vor allem der Blick hinunter in die Schlucht ist toll. Viel spannender ist es aber, dem Tavignano durch die Schlucht zu folgen. So erreicht man nach gut 3 Stunden den schwarzen See. Dort kann man entweder zum Weg hochsteigen oder die Tour um weitere 2 Stunden bis nach Corte fortsetzen. Eine Beschreibung gibt es im Flusswanderung-Teil. Für die Begehung der Tavignano-Schlucht ist eine gute Ausrüstung Voraussetzung. Selbst im Hochsommer ist es für Badehosen und T-Shirt zu kalt! Ein Neoprenanzug und gute Schuhe sind absolute Pflicht. Zudem muss das Gepäck wasserdicht verpackt sein. Die Tour durch das Tavignanotal ist nicht für Kinder unter 10 Jahren geeignet. Zudem sollte man etwas Erfahrung im Flusswandern mitbringen. Ein 10 m langes Seil kann hilfreich sein. Achtung: Nur bei sicherem Wetter losgehen, denn in der Schlucht gibt es keine Ausstiegsmöglichkeiten!