Die Baraci-Tour besteht aus zwei Teilen. Der obere, deutlich kürzere Teil ist sehr kurzweilig und eignet sich hervorragend als Einsteigertour. Zustieg und Rückweg sind kurz und der Fluss bietet nebst kleinen Abseilstellen tolle Rutschen, Sprünge und einige Überraschungen! Anders der untere Teil, der deutlich länger ist, rutschiger und am Schluss mit einem unangenehmen Rückweg aufwartet. Allerdings bietet er eine schöne 25 m hohe Abseilstelle. Wir empfehlen aber trotzdem nur den oberen Teil.
Im gelben Wasser des Baraci sind in der Hochsaison oft Gruppen unterwegs. Einst gab es über dem untersten Becken vor dem Ende des 1. Teils eine super Seilbahn, welche wir aber bei der letzten Begehung sehnlichst vermissten.
Ausrüstung
- Neoprenanzug, Helm, übliche Canyoning-Ausrüstung
- Seil: 2 x 20 m
Anfahrt
Von Propriano aus fährt man Richtung Ajaccio und biegt gleich nach dem Camping Tikiti nach rechts auf die D257 ab. Nach rund 4 km biegt man erst links und nach einem knappen Kilometer wieder rechts auf die D557 nach Burgo und Martini ab. Hat man den Weiler Martini passiert, steigt die Strasse in einigen Kehren an. Nach einer doppelten Linkskurve und der darauffolgenden scharfen Rechtskurve, führt die Strasse noch um den kleinen Hügel. Rund 2,5 km nach Martini stellt man das Auto am rechten Strassenrand auf einem kleinen Ausstellplatz ab.
Zustieg
Von der Strasse führt ein nicht sehr gut sichtbarer Weg durch die niedrige Macchia in knapp 5 min zum Fluss.
Baraci Canyoning: Die Tour
Anfangs geht man durch mehrere kleine Becken mit sandigem Grund. Wer nicht mit dem 5.10 unterwegs ist, muss sich immer wieder hinsetzen und den Sand aus den Schuhen leeren. Die seichten Gumpen sind, verglichen mit Flüssen wie dem Vacca oder dem Polischellu, geradezu warm. Stellenweise ist der Fluss auf beiden Seiten ziemlich Vegetationsreich. Bald wird das Flussbett felsiger und auch schmaler. Der Baracci hat sich stellenweise schon tief ins Gestein gefressen. 25 Minuten nach dem Start kommt man zum ersten Sprung, der rund 5 m hoch ist. Geführte Canyoning-Gruppen steigen erst hier in den Fluss ein. Gleich darauf folgt auch schon die erste, 8 m hohe Abseilstelle. Mutige rutschen hier hinunter, Geniesser seilen ab. Gleich anschliessend geht’s durchs Nadelöhr: Man schwimmt man unter einem zwischen den Wänden eingeklemmten Felsbrocken durch. Über eine kleine Rutsche gelangt man in eine grosse, hüfttiefe Gumpe, in welcher man auf der rechten Seite ein auf dem Dach liegendes Autowrack entdeckt. Aus dem Unterboden wächst bereits ein kleines Bäumchen heraus. Sogleich folgt die nächste, wieder etwas steilere Rutsche. Sie ist rund 9 m hoch und man fällt die letzten zwei Meter frei ins tiefe Becken. Danach folgt eine kleine Kletterpartie. Auf der rechten Flussseite findet man mehrere Fixseile, an denen man sich hinunterlassen kann. Nach einem kurzen Marsch durch ein kleines Wäldchen gelangt man zur letzten Abseilstelle des ersten Teils der Baraci-Tour. Früher gab es hier ein Seil, über welches man mit einem Karabiner in die Gumpe hinuntergleiten konnte. Leider war das Seil bei unserer letzten Begehung verschwunden. Nun muss man dort abseilen. Von der linken Seite aus ist en Sprung aus rund 8 m möglich. Wer nicht genug kriegen kann vom Springen, klettert auf der linken Flussseite einfach wieder hoch.
Nochmals folgt ein Kletterabschnitt, der diesmal etwas länger ist. Auch hier findet man auf der rechten Seite des Flusses Fixseile. Eine Viertelstunde benötigt man vom letzten grossen Gumpen aus bis zum Ausstieg auf der rechten Seite. Er ist stark ausgetreten und kaum zu übersehen.
Der Rückweg
Man folgt dem Weg, welcher auf der rechten Seite anfangs recht steil hochführt und erreicht in 15 Minuten das Auto.
Unterkünfte
Zahlreiche Campingplätze findet man in der Region von Propriano und rund um den Golf von Valinco. Besonders gut gefällt mir der Camping L’Esplanade. Dieser liegt auf der Nordseite des Golfes. Er ist stark terrassiert verfügt über direkten Strandanschluss (Plage de Campitellu). Von Propriano aus fährt man erst auf der Nationalstrasse Richtung Ajaccio und biegt nach einigen Kilometern auf die D157 nach Filitosa ab. Dieser Strasse folgt man rund 2 km.
Wer in unmittelbarer Stadtnähe campieren möchte, dem sei der Camping Tikiti empfohlen.